Ende Juni 2023 wurden die zweimonatigen Dreharbeiten zum neuen Kinospielfilm »ELFI« von Anita Lackenberger und Gerhard Mader abgeschlossen. »ELFI« erzählt die tragischen Geschichte von zwei jungen Menschen, Elfi und Sepp, die etwas „anders“ sind und sich ineinander verlieben, jedoch durch Entscheidungen anderer daran gehindert werden miteinander glücklich zu werden.
Die Geschichte um Elfi (Sofia Falzberger) beginnt in einer Spinnereifabrik in der Elfi arbeitet und stets guter Laune bunte Fäden aufsammelt, die aus den Maschinen gefallen sind. Die Betriebsrätin und Arbeitskollegin Klara (Kristina Sprenger) passt immer auf Elfi auf, wenn der ungute Vorarbeiter Ferdl (Edwin Hochmuth) oder der strenge Vorgesetzte Hans (Thomas Gassner) wieder ihre Runden drehen. Denn Elfi hat unter Stress mit Anfällen zu kämpfen, wenn sie ihre Tabletten nicht genommen hat.
Eines Tages nach Schichtende trifft Elfi auf Sepp (Roland Silbernagl), einen wortkargen, schüchternen Mann vom Land auf seinem Traktor, der im naheliegende Kloster angestellt ist. Beide sind sofort voneinander verzaubert.
Ihre fortan stattfindenden Treffen bleiben nicht lange unbemerkt und bald schon sprechen alle über Elfi und Sepp, über „Behinderte“, die einfach heiraten und Kinder bekommen wollen. Bald ist es die Diktion der Nazi-Zeit, die aus vielen Gesprächen heraus zu hören ist. Sepp ist mit Hilfe seiner Familie der Euthanasie entkommen. Elfi ist zwar nach dem Krieg geboren, aber auch sie kommt in das Narrativ dieser Erzählung.
Einer der wenigen, der stets zu Elfi und Sepp hält ist Dr. Schönmayer (Johannes Seilern), der Arzt, der Elfi seit ihrer Geburt betreut. Er kennt Elfi wie kein anderer und sieht das Potenzial und den Willen der jungen Frau. Auch in Sepp, den viele für schwachsinnig halten – ganz vorne hinweg Sepps jüngerer Bruder Lois (Bernhard Wolf), der den Hof des Vaters Alois (Maximilian Achatz) und der Mutter Johanna (Sabine Muhar) übernimmt, bemerkt er eine Ernsthaftigkeit gegenüber dieser Liebe. Es sind „bunte“ Familien, denen man im Film begegnet: Elfis Mutter Theresa (Ute Heidorn), die schwer mit dem Leben ringt, Elfis Bruder Fritz (Johannes Schmid), den Elfi nach seinen etlichen Gefängnisaufenthalten immer wieder bei sich aufnimmt, ihre Schwester Sophia (Madeleine Steinwender) Mutter von drei Kindern, ohne verheiratet zu sein und Otti (Philipp Walser) dem Bruder, der es ins Bundesheer geschafft hat. Die andere „bunte“ Familie ist die Großfamilie von Sepp im Lechtal, mit seinem Bruder Jakob (Jakob Mader) und Tante Anna (Franziska Grinzinger) und seiner Schwester Gertrude (Gerti Drassl). Gertrude wacht ihr ganzes Leben lang über Sepp und ist eng mit ihm verbunden.
Zunächst hält man die Zuneigung der beiden für eine naive Laune. Die Sozialarbeiterin Frau Spitz (Carmen Sanders-Gratl), der Elfis Fall seit langem zugeteilt ist und damals im Krieg die etwas „anderen“ Kinder ihren Familien weggenommen hat, weil es ihre „Pflicht“ war, beobachtet das Ganze mit sorgenvoller Vorsicht.
Als Sepp und Elfi beschließen zu heiraten und Kinder bekommen zu wollen, werden die Stimmen immer lauter, dass das nicht sein darf – „solche“ dürfen sich nicht vermehren – der Bürgermeister (Johann Nikolussi) und Pfarrer (Martin Sommerlechner) aus Sepps Dorf verweigern dem Paar die Trauung.
Trotz aller Steine, die den beiden in den Weg gelegt werden, lassen sie sich nicht entmutigen und zeugen ein Kind – wildentschlossen, dass man sie dann endlich heiraten lassen wird.
Als es so aussieht, dass Elfi eine Fehlgeburt erlitten haben könnte, wird sie ins Krankenhaus eingeliefert, dort wird die Schwangerschaft fürs Erste stabilisiert.
Dr. Müllner (Markus Oberrauch), der ein großer Nazianhänger war und immer noch ist, und in Elfi und Sepp nichts anderes als „Dodeln“ sieht, schafft es auf perfide Weise Elfis Mutter Theresa (Ute Heidorn) als Elfis Vormund zu überzeugen, dass es für Elfi besser wäre, kein Kind zu bekommen.
Elfi und Sepp sprechen im ganzen Film eher selten, sie sind in ihrer eigenen Welt und kämpfen bis zum Schluss für ihr Glück. Meist wird über sie gesprochen, aus Gründen der eigenen Befindlichkeit. Kaum jemand traut ihnen zu ein gemeinsames Leben bewältigen zu können.
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Der Spielfilm wurde als ein „Green Filming Projekt“ umgesetzt.
Vor, während und nach dem Dreh von »ELFI« wurde darauf geachtet, den Spielfilm ökologisch nachhaltig zu produzieren und dadurch CO2-Emissionen einzusparen.
Es wurden unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Catering, Unterkunft sowie bei der Mobilität gesetzt. Das gesamte Produktionsteam konnte zeigen, dass es möglich ist, kreative Projekte umweltfreundlich und nachhaltig zu realisieren.
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Tirol in seiner vollen Pracht, von Hall in Tirol über Innsbruck und Imst bis ins schöne Lechtal hinein, diente für die Dreharbeiten als Location. Da die Geschichte in den 70er-Jahren spielt, gestaltete sich die Suche nach geeigneten Drehorten als spannende Herausforderung.
Schauplätze, wie eine ehemalige Schule in Imst, die verlassene Hammerlvilla und die ehemalige Spielwarenfabrik in der Karmelitergasse in Innsbruck – sie verwandeln sich in ein Krankenhaus oder Elfis Wohnhaus.
Ermöglicht wurde der Film mit Unterstützung des
Österreichischen Filminstitut, ÖFI+, ORF und Cine Tirol.
Idee, Drehbuch und Regie: Anita Lackenberger
Produktion: Produktion West, Innsbruck
Produzent:innen: Gerhard Mader & Anita Lackenberger
Kamera / Schnitt: Gerhard Mader
Szenenbild / Requisite / Schauplätze: Philipp Walser & Johannes Schmid
Kostüm: Julia Klug
Produktionsleitung: Michele Jost
ELFI im Web:
Webseite: https://elfi.produktionwest.com
Instagram: https://www.instagram.com/elfiderfilm
Facebook: https://www.facebook.com/profile.php?id=100093605087348